Use Case
Use Cases – auch „Anwendungsfall“ genannt – beschreiben das Verhalten eines Systems aus Anwendersicht. Demnach wird eine Interaktion zwischen einem Mensch und einem System beschrieben. Der Use Case zeigt den genauen Ablauf dieser Interaktion auf.
Dieser Beitrag geht auf folgende Themen detaillierter ein:
Definition: Was ist ein Use Case?
Ein Use Case – zu deutsch: Anwendungsfall – soll eine realistische Situation aus dem alltäglichen Arbeitsleben darstellen und somit das Resultat aus einer Systementwicklung darstellen.
Im Bereich Customer Relationship Management, Marketing Automation, u.v.m. werden Use Cases dafür genutzt, die Erhebung der Anforderung seitens der Fachseite zu formulieren. Use Cases sind in der Regel für alle Stakeholder verständlich und entziehen entsprechend fachliche Tiefe in der Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Stakeholdern.
Auch im Bereich des Customer Experience Managements findet ein ähnliches Modell Anwendung, wobei es sich hier um User Stories handelt, die sich ebenfalls aus den Use Cases ableiten lassen und auch dort die Projektgrundlage bilden.
Use Cases werden im Kontext des Customer-Relationship-Managements häufig bei der Erhebung von Anforderungen entwickelt, um zum Projektstart ein Verständnis bei Stakeholdern aufzubauen, welche Informationen ein Entwickler für die Umsetzung benötigt. Gerade in Projekten im IT-Bereich werden häufig im Anforderungsmanagement die Anforderungen an ein System seitens der Fachseite vorgegeben, welche jedoch ihre Erwartungen an die Funktionalität eines Systems nicht fachgerecht formulieren kann, sodass ein Entwickler seinen genauen Arbeitsauftrag versteht. Daher wird gemeinsam mit dem Fachbereich anhand von Use Cases ein Szenario entwickelt, welches möglichst nah an der Realität ist und als Grundstein für den Anforderungsmanager dient, um den konkreten Entwicklungsauftrag daraus abzuleiten. Dadurch wird auch konkret dargestellt, was ein System abschließend in der Lage ist, zu leisten und sorgt somit im Kontext des Stakeholdermanagements für einen Erwartungsabgleich von Projektbeginn an.
Wofür werden Use Cases benötigt?
Bei Projekten im Bereich CRM, Marketing Automation als auch CEM, sind häufig Stakeholder aus unterschiedlichsten Bereichen involviert, welche nicht zwingend das fachliche Know-How besitzen, ihre Vorhaben entsprechend an die Entwickler zu formulieren.
Ferner bietet die Verwendung von Use Cases den Vorteil, bei allen Stakeholdern ein grundsätzliches Verständnis über die Gesamtsituation und das „große Ganze“ herzustellen. Zudem helfen Use Cases dabei, einzelne Entwicklungsschritte zu priorisieren und somit Ressourcen optimal einzusetzen und zu planen.
Welchen Nutzen haben Use Cases?
Bei der Entwicklung von Software steht in der Regel der Kundennutzen im Fokus. Durch die Implementierung neuer Systeme oder Programme können Prozesse schneller, einfacher oder sicherer gestaltet werden. Ein klar definiertes Ziel ist dabei entscheidend, da Kunden nur dann einen Nutzen in der neuen Software sehen, wenn dieser eindeutig ersichtlich ist. Fehlt eine klare Zielsetzung, wird das System vom Markt nicht akzeptiert und bleibt erfolglos.
Um diesem Problem vorzubeugen, sind Use Cases ein äußerst nützliches Tool im Projektmanagement. Bereits zu Beginn sollten die wichtigsten Anwendungsfälle mit ihren jeweiligen Zielen definiert werden. Dadurch entsteht ein ganzheitliches Bild über den Zweck der Software und gibt dem Projektmanager sowie dem Team eine klare Orientierung, wie die Software optimal gestaltet werden kann.
Wie werden Use Cases entwickelt?
Zu Projektbeginn werden in einer Reihe von Meetings in diversen Formaten mit den auftraggebenden Stakeholdern Use Cases abgeleitet. Diese Meetings werden in Form von Workshops, Interviews oder Ähnlichem abgehalten und liefern die inhaltliche Grundlage eines Projektes. Nach der Aufarbeitung der Ergebnisse aus diesen Meetings werden in Abstimmung mit denselben Stakeholdern Use Cases entwickelt und verabschiedet. Diese bilden dann die Arbeitsgrundlage für die entwickelnden Stakeholder.
Im agilen Projektmanagement bieten die Use Cases auch die Möglichkeit, Teile der Anforderungen zwischenzeitlich zu priorisieren. Dabei werden die Anforderungen in sogenannte Slices aufgeteilt, welche dann in entsprechenden Sprints durchgeführt werden, sodass einzelne Funktionalitäten kurzfristig umgesetzt werden können.
Was sind Use Case Diagramme?
Zunächst sollte geklärt werden, was ein Use Case Diagramm ist. Ein solches Diagramm – auch Anwendungsfalldiagramm genannt – wird als Verhaltensdiagramm bezeichnet und verschaulicht in visueller Form die von außen sichtabre Interaktion von Akteuren mit dem zu entwickelnden System. Das Use Case Diagramm besteht dann aus eben diesem System, dazugehörigen Anwendungsfällen und Akteuren. Es setzt solche drei Komponenten dann mit einander in Beziehung:
System: Was wird beschrieben?
Akteur: Wer benutzt dieses System?
Use Case: Was machen die Akteure?
Use Cases bieten wie bereits zuvor erwähnt die Möglichkeit komplexe Anforderungen in einer einfacheren und verständlicheren Art und Weise darzustellen. Im Kontext der Unified Modelling Language aus dem Bereich des Anforderungsmanagement bilden hierbei Use Case Diagramme die Verhaltensdiagramme. Ebenfalls daraus abzuleiten ist das Minimum Viable Product, welches im Anforderungsmanagement die grundlegendsten Funktionalitäten eines Systems darstellen und dadurch aus dem Use Case abgeleitet werden kann.
Wie sieht ein Use Case aus?
Bei dem untenstehenden Beispiel handelt es sich lediglich um eine Beispielvisualisierung eines rudimentären Use Cases. Diese können jedoch in ihrem Umfang, Inhalt sowie Detailgrad stark vom Projekt abhängig sein und variieren. Wir beraten Sie gerne dabei, wie Sie einen Use Case für Ihre Bedürfnisse entsprechend aufbauen und gestalten, um diesen schlussendlich effizient und für ihr Projekt optimal einsetzen zu können.
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Fazit
Use Cases sind ein sinnvolles Tool, um komplexe Projektstrukturen für alle relevanten Stakeholder verständlich zu machen und Anforderungen in einem Gesamtkontext darzustellen. Außerdem hilft es dabei Projekte einfacher strukturieren und priorisieren zu können und ist somit hilfreich für das Projektmanagement.